It’s time to say goodbye …

Morgen habe ich meinen letzten Tag bei Jugendstreetwork just. Es fühlt sich alles so surreal an. Vier Monate durfte ich hier im Just als Praktikant tätig sein und morgen endet meine Praktikumszeit. Diese Wochen und Monate sind rasant vergangen und ich habe mich entwickelt und gelernt, mein Tempo anzupassen.

Ich weiß ehrlich gesagt nicht, wie ich darüber fühlen soll. Einerseits freue ich mich auf mein letztes Jahr an der FH, andererseits

habe ich mich an das Arbeiten hier in der Anlaufstelle gewöhnt. Ich habe in diesen vier Monate so viele interessante, nette junge Menschen kennengelernt. Deren Geschichten erzählt bekommen, die mich heute noch berühren und fassungslos machen. Erzählungen, die ich nie vergessen werde. Ja, Begegnungen, die einem prägen und von denen man noch immer Gänsehaut bekommt. In dieser Zeit als Praktikant erlebte ich aber auch Höhen und Tiefen, ich kam auch an meine Grenzen, war in gewissen Situationen überfordert – ich wusste aber stets, dass ich zu meinen Kolleg*innen gehen kann, die mich in diesen Situationen immer unterstützt und begleitet haben. Gerade im Sozialbereich ist es leider nicht selbstverständlich, dass die Dynamik im Team sehr gut passt. Diskrepanzen kommen auch im Team oft vor. Doch hier im just konnte ich als Praktikant eine ganz andere Erkenntnis gewinnen. Die „justler*innen“ sind schon jahrelang ein eingespieltes Team. Man kennt sich. Man weiß einfach, wie die/der andere interveniert. Hier im just zieht man am gleichen Strang und arbeitet konstruktiv zusammen. Das erleichtert es auch einem/einer Praktikant*in, sich schnell ins Team einzufügen. Der akzeptanzorientierte Ansatz, der definitiv hier gelebt wird, macht das Praktikum so besonders. Bei Jugendstreetwork just begegnet man sich auf Augenhöhe, das finde ich so wunderbar.

Ich fühlte mich als Praktikant vom Team akzeptiert, andererseits beschützt und meine Kolleg*innen zeigten mir die Möglichkeiten auf, wie ich Jugendliche, die aus einem sozialen Gefüge gefallen waren, begleiten kann. Meine Aufgabe und mein Sinn als zukünftiger Sozialarbeiter.

Es ist schwer, all das Erlebte in dieser Zeit auf einer Seite niederzuschreiben. Ich möchte mich ganz herzlich bei allen jungen Menschen, die ich im just kennenlernen durfte, und vor allem bei meinen Kolleg*innen, die diese Zeit so wertvoll gemacht haben, bedanken. Ich habe mich von Anfang an als „just*ler“ gefühlt und gehe als angehender Sozialarbeiter raus, der sich nicht nur fachlich weiterentwickelt hat, sondern vor allem menschlich!

Wie sagte bereits Galileo Galilei: „Man kann einem Menschen nichts lehren, man kann ihm nur helfen, es in sich selbst zu entdecken.“ Das Team im just hat mich gelehrt, durch Perspektivenwechsel andere Sichtweisen in mir zu entdecken. Es durfte in mir reifen. Für diese berufliche und persönliche Entwicklung danke ich Euch!

Jetzt pack‘ ich mein Erlerntes in meinem Rucksack und werde weiterziehen …