Wie finde ich Arbeit?

Nein, unser Beratungsangebot ist nicht spezialisiert auf Bewerbungstraining oder Jobcoaching, aber Arbeit und/oder Arbeitslosigkeit ist ganz häufig eines der großen Themen, mit denen junge Menschen zu uns kommen. Die Fragestellungen dazu setzen meist aber noch weit vor dem an, wo wir gemeinsam Bewerbungsunterlagen erstellen. Arbeit beschäftigt die Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Sie wissen, dass es erwartet wird, dass sie ihren Lebensunterhalt selber verdienen, gleichzeitig ist der Anfang aber so schwer…

Wie finde ich also Arbeit, wenn ich eigentlich gerade ganz andere Sorgen habe? …wenn ich aktuell aus dem Rucksack lebe und irgendwie einfach keine Bleibe finde, wo ich meine sieben Sachen abstellen und lassen kann … wenn mir die Sicherheit eines Zuhauses fehlt? …wenn ich eigentlich gar nicht mehr weiß, wo und wann ich meine Unterlagen und Dokumente zuletzt an einem fixen Ort hatte …wenn ich kein einziges sauberes T-Shirt mehr habe und keine ordentliche Kleidung mehr für ein Vorstellungsgespräch auftreiben kann?

Wie kann ich mir selber überhaupt zutrauen einer Arbeit nach zu gehen, wenn ich eigentlich gar nicht weiß, wie Arbeiten wirklich geht? Was soll ich in eine Bewerbung schreiben, wenn ich überhaupt nicht weiß, wer ich bin und was ich gut kann? Wie soll ich wissen, was mir liegt, was mich motiviert, wie fit, geschickt, gescheit und stark ich sein kann …wenn ich viel zu oft gehört habe: „aus dir wird eh nichts werden!“.

Trotzdem wollen junge Menschen arbeiten, sie wollen etwas schaffen, möchten anerkannt und gelobt werden für ihre Leistung und idealerweise ihren Lebensunterhalt selber verdienen. Sie scheitern immer wieder, bekommen Absagen, oder gehen zumindest für eine Weile den Weg des geringsten Widerstands: sie tun als würden sie gar keine Arbeit wollen und besuchen halbherzig Kurse, derer sie bald überdrüssig sind. Jeder neue Versuch, sich aufzuraffen, sich zu bewerben, endet im Versuch – keine Rückmeldungen aus den Firmen, Absagen.

Wie aber kann ich beweisen, dass ich etwas kann und dass ich motiviert bin, gute Arbeit zu verrichten, wenn mir niemand eine Chance gibt? …wenn ich mich mit vielen anderen um die selbe Hilfsarbeit bewerben muss, weil ich keinen Schul- und Ausbildungsabschluss habe? …und dann ganz oft gar nicht erst bis zum Bewerbungsgespräch komme, weil die Hürden davor schon so hoch sind? …wenn ich nicht zeigen darf, wie ich arbeite, sondern nur mein Abschlusszeugnis zählt oder die Rechtschreibfehler in meinen Unterlagen?

Für Jugendliche und junge Erwachsene in prekären Situationen ist auch der Arbeitsmarkt prekär. Viele, die hart für ihre Entlohnung arbeiten, werden schlecht oder gar nicht bezahlt und sind schnell ersetzt. Leider sind das oft die einzigen Arbeitsplätze, die für diese jungen Menschen zur Verfügung stehen.

Wie kann ich meine Motivation behalten, wenn ich nach Wochen mit 40 und mehr Stunden immer noch keinen Dienstvertrag habe? Und wenn ich zum Arzt muss, weil ich mich vielleicht sogar im Dienst verletzt habe, feststelle, dass ich keinen Krankenversicherungsschutz habe? …wenn ich feststelle, dass Arbeit, die ich bekommen kann, immer hart und schlecht bezahlt oder gar „schwarz“ ist? …wenn ich beim ersten Krankenstand meinen Job verliere?

Jugendliche und junge Erwachsene brauchen eine gute Basis und Perspektiven. Wir im just versuchen im ersten Schritt gemeinsam mit dir eine Basis zu schaffen. Wenn die Grundversorgung gegeben ist und sich ein Sicherheitsgefühl und Vertrauen eingestellt haben, wenn ein Zimmer/ ein WG-Platz/ eine Wohnung gefunden ist, wenn geklärt ist, dass du psychisch stabil und körperlich fit bist oder du dazu noch etwas anderes brauchst, …

… dann kümmern wir uns gemeinsam um die nächsten Schritte Richtung Arbeit oder Ausbildung.

Wir finden, es ist einen Versuch wert!

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